Ich habe bewusst keine "Best of Galerie" erstellt, da es mir zum einen oft schwer fällt, die "besten" Bilder zu bestimmen und es zum anderen auch sehr subjektiv ist. Viel mehr möchte ich euch hier jeweils Bilder zeigen, zu welchen ich ein paar Details erzählen möchte. Sei es etwas zur Geschichte, die zum Bild geführt hat - denn damit schaut man das Bild oft mit ganz anderen Augen an, oder ein paar technische Hintergründe, um denjenigen, die sich mit der Fotografie nicht so intensiv beschäftigen, einen Einblick in dieses Hobby und meine Arbeitsweise zu geben.
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Makrofotografie am Traumstrand
Am Strand liegen ist nicht so mein Ding. Auch wenn ich an einem traumhaften Strand wie in Mauritius liege, wird es mir nach kurzer Zeit langweilig. Als ich die wirklich putzigen Strandkrebse sah, machte ich mich auf mit dem Ziel, schöne Strandkrebs-Fotos zu schiessen. Da die Tiere sehr scheu sind und sich bei der kleinsten Vibration ins Loch zurück ziehen, legte ich mich auf dem Badetuch vor ein Loch und wartete. Je länger ich dort war, desto zutraulicher wurde der Krebs. Am Ende (nach ca.1 Stunde) war er so zutraulich, dass ich mich ihm mit dem Makro-Objekt bis wenige Zentimeter nähern konnte. Nebst einem statischen Foto wollte ich auch ein Bild des Krebses in Action machen. Die Bewegung, mit welcher er den Sandhaufen wegschmeisst, ist so enorm schnell, dass ich lange üben musste, bis ich ich ein entsprechendes Foto
hatte. In den Bildern unten sieht man, wie der Krebs zuerst den angehäuften Sand in den zwei vorderen Beinen festhält und wartet und wie er den Haufen anschliessend wegschmeisst. Die unscharfe Kugel ist der Sandhaufen der fliegt :-).
Klicke auf die Makro-Bilder um sie zu vergrössern!
Wie schnell diese Bewegung ist, könnt ihr im Video sehen :-)
Mein nächstes Opfer war diese ca. 1cm kleine Springspinne. Sie krabbelte und hüpfte am Strand herum und versetzte einige Menschen in eine kleine Hysterie. Ich war wohl der Einzige, der Gefallen an der Spinne fand. Auch hier war ich eine Zeitlang beschäftigt, bis ich mich der Spinne entsprechend nähern konnte, ohne dass sie wegsprang. Weiter sollte die Umgebung, in der sich die Spinne aufhielt, schön aussehen und auch das Licht von der richtigen Seite her scheinen, damit die Spinne und besonders ihre Augen gut zum Vorschein kommen.
Gewitterspektakel von der Terrasse aus
Blitze zu fotografieren finde ich etwas vom Spannendsten überhaupt. Bei jedem Bild hofft man, DEN Blitz erwischt zu haben und wartet gespannt auf das Vorschaubild auf dem Display. Allerdings ist es relativ schwierig, Blitze überhaupt fotografieren zu können. Erstens muss es ein Gewitter geben, zweitens sollte man sich am richtigen Spot befinden mit allenfalls geeignetem Unterstand und drittens sollte man idealerweise bereits vor dem Gewitter dort parat sein. Sobald das Gewitter vor Ort ist, ist man eigentlich schon zu spät. Zum einen ist die Stimmung nicht mehr so toll, zum anderen ist es mit Wind und Regen sehr schwierig ist zu fotografieren, da man immer wieder Regentropfen auf der Linse hat. Damit alle diese Faktoren stimmen, braucht man entweder viel Glück oder man muss planen und sehr gezielt vorgehen. Dabei wird man jedoch auch oft ohne Erfolg an einem Ort stehen. Hier hatte ich einfach das Glück, dass dieses eindrucksvolle Gewitter direkt von unserer Terrasse aus zu bestaunen war. Leider war meine Kamera damals in der Reparatur. Zum Glück hatte ich noch meine alte Nikon D7000 mit einem Weitwinkel Objektiv zur Hand.
Zu den technischen Details:
Voraussetzung ist ein stabiles Stativ, welches auch bei Wind stabil steht. Je länger man ein Bild belichtet, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein oder sogar mehrere nacheinander folgende Blitze eingefangen werden können. So habe ich die Belichtung auf 30 Sekunden gesetzt, ISO 100 und Blende 9. Da mit diesen Einstellungen das Bild viel zu hell geworden wäre, habe ich zusätzlich einen Graufilter verwendet, welcher vor die Linse angebracht wird und so das Licht reduziert. Anschliessend habe ich den Fernauslöser montiert, diesen auf Serienfeuer gestellt, so dass die Kamera immer nach 30 Sekunden sofort wieder auslöst. So konnte ich entspannt daneben das Gewitter beobachten und die Kamera arbeitete. In der Galerie Astro und Blitze findet ihr noch ein weiteres Bild von dieser Gewitternacht.
Klick auf das Bild um zu vergrössern!
Hornissen Shooting auf der Terrasse
Wir hatten längere Zeit ein kleines Hornissennest unter einem Fenster bei uns (wobei uns die Hornissen nie in irgendeiner Weise gestört haben). Als es im Herbst kälter wurde und es früher begann einzudunkeln, waren die Hornissen, die erst bei der Dämmerung zurückkamen, vom Licht im Haus verwirrt und fanden so nicht immer ins Nest zurück. Diese lagen jeweils am Morgen auf der Terrasse, etwas unterkühlt und somit sehr bewegungsarm. Ich nutzte die Gelegenheit, dieses faszinierende Insekt zu fotografieren. Aufgrund des noch relativ schlechten Lichtes benutzte ich einen dezent eingestellten Makro-Klammerblitz. Anschliessend holte ich noch etwas Honig und fütterte die Hornisse, damit diese wieder zu Kräften kommt. Ich war erstaunt, wie schnell die Hornisse diesen Honig weggeputzt hat - es dauerte nur wenige Sekunden und die Hornisse flog gestärkt wieder weg. Dennoch hat es gereicht, um dieses Foto zu schiessen.
Milchstrassen-Selfie
Seit Kindheit fasziniert mich unser Universum. Es ist unglaublich, was für Aufnahmen vom Sternenhimmel mit den heutigen digitalen Kameras möglich sind. Für gute Aufnahmen der Milchstrasse gibt es neben den technischen Aspekten (auf welche ich hier nicht eingehe) folgendes zu beachten:
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Es muss selbstverständlich eine absolut klare Nacht sein.
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Der Mond darf nicht am Himmel zu sehen sein (ist sonst viel zu hell).
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Der Ort sollte fernab der Zivilisation sein und so wenig Lichtverschmutzung wie möglich haben (siehe auch Lightpollution-Maps im Internet)..
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Auf der Nordhalbkugel sehen wir nur während ca. Mai - September den schönen Teil der Milchstrasse. In dieser Zeit sehen wir in das Zentrum unserer Galaxie, während wir in den Wintermonaten nur den Rand der Galaxie sehen, was viel unspektakulärer ist.
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Die Erdrotation muss bei der Belichtung berücksichtigt werden. Ab 20-30 Sekunden werden auch bei Weitwinkelaufnahmen die Sterne langsam strichförmig.
Das Foto hier entstand in der Schweiz auf dem Creux du Van. Hier habe ich die Kamera mittels Fernauslöser ausgelöst und rund 25 Sekunden lang belichtet. Während dieser Zeit versuchte ich mit der Stirnlampe so still wie möglich zu sitzen :-). Das Bild ist also eine Einzelaufnahme und keine Photoshopmontage. In der Galerie Astro und Blitze gibt es vom selben Abend ein Panorama der Milchstrasse, welches aus 8 Einzelbildern zu einem grossen Panoramabild zusammengerechnet wurde.
Wer Tipps zu Aufnahmen der Milchstrasse möchte (Einstellungen, Tools, Apps, etc.), kann mich gerne per Kontaktformular oder via meiner Facebook-Seite kontaktieren.
Landschaftsfotografie: auf die Minute kommt es an!
Am 17.08.2016 bahnte sich ein Gewitter an. Ich war zu Hause und verfolgte die Wetterstimmung von der Terrasse aus. Plötzlich wurde die Stimmung immer dramatischer. Ich eilte mit der Ausrüstung ins Auto, um zum nächstgelegenen geeigneten Aussichtspunkt zu fahren. Dieser war glücklicherweise nur 3-5 Minuten entfernt. So rasch wie möglich begab ich mich zum nächstbesten Spot, baute das Stativ auf und richtete die Kamera aus. Kurz nachdem ich ein paar Testbilder gemacht hatte, ereignete sich die wohl eindrücklichste Gewitterstimmung, die ich in der Schweiz je erlebt habe. So schnell wie diese intensiven Farben erschienen, so schnell waren sie auch wieder weg. Nachfolgend seht ihr zwei Panorama-Bilder (je bestehend aus 9 Einzelbildern) mit einem Slider in der Mitte, welchen ihr mit der Maus hin- und herschieben könnt. Die Bilder vom linken Panorama wurden zwischen 20:45:47 und 20:46:13 aufgenommen und die Bilder rechts zwischen 20:47:07 und 20:47:45. Es liegen also nur etwas mehr als eine Minute zwischen diesen beiden Panorama-Bildern. Beide Panoramen enthalten die exakt gleichen Entwicklungseinstellungen.
Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass in der Landschaftsfotografie Minuten oder gar Sekunden über ein tolles Bild entscheiden können:
Klick auf das Bild um zu vergrössern!
Makro-Stack einer Schnake
In der Makrofotografie hat man das Problem, dass bei extremen Vergrösserungen die Tiefenschärfe enorm gering ist (weniger als 1mm), auch wenn man mit geschlossener Blende (z.B. f16) fotografiert. Wird die Blende noch stärker geschlossen, um mehr Tiefenschärfe zu erhalten, trifft zum einen immer weniger Licht auf den Sensor und zum anderen wird die sog. Beugungsunschärfe immer stärker sichtbar (Unschärfe im Bild). Für dieses Dilemma gibt es eine Lösung und die heisst Fokus-Stacking. Bei diesem Bild habe ich 9 Aufnahmen mit unterschiedlichen Schärfebereichen aufgenommen. Der Schärfebereich kann entweder durch das Verändern des Fokus am Objektiv oder durch Verändern der Distanz zum Objekt erzeugt werden (ich bevorzuge die Distanzveränderung). Anschliessend werden die Aufnahmen mit einem entsprechenden Softwareprogramm übereinandergelegt und ausgerichtet. Danach berechnet das Programm von allen Bildern die scharfen Bereiche und rechnet diese zusammen. So bekommt das Bild viel mehr Tiefenschärfe, was gerade bei Makros zu eindrücklicheren Ergebnissen führt. Im Makro-Bereich habe ich viele Motive mit dieser Technik aufgenommen. Dabei ist jedoch zwingend, dass sich das Objekt nicht bewegt. Bei lebendigen Objekten muss es also immer sehr schnell gehen. Ich wende diese Technik z.T. auch in der Landschaftsfotografie an, wenn ich z.B. ein Objekt sehr nah im Vordergrund mitfotografiere und eine perfekte Schärfe über das ganze Bild erhalten will.
Antelope Canyon, USA (Arizona)
Als ich mit meiner Freundin 2013 ausgiebig den Westen der USA bereiste, begann meine Leidenschaft zur Fotografie. Entsprechend war mein Know-How noch relativ bescheiden und das Equipment simpel. Eine Nikon D7000 mit einem 18-300mm und einem Tokina 11-16mm f2.8, welches ich von jemandem ausgeliehen habe. Ein Stativ oder anderes Equipment wie z.B. einen Fernauslöser etc. besass ich damals noch nicht.
Einen Tag bevor wir nach Page (Arizona) fuhren, um den Antelope Canyon zu besichtigen, habe ich mir im Internet ein paar Bilder davon angesehen. Von einigen war ich sehr angetan und wollte unbedingt auch ein solches Bild mit nach Hause nehmen. Ohne Stativ war jedoch ein Bild, wie ich es mir vorgestellt hatte, nicht möglich. Da in der näheren Umgebung auch kein Foto-Fachgeschäft vorhanden war, habe ich mir dann im Walmart (grosser Billig-Supermarkt) ein Plastik-Stativ für rund 20 Dollar gekauft.
Beim Testen habe ich dann festgestellt, dass das Teil mehr ein "Ständer" als ein Stativ war, denn beim Auslösen wackelte das Ganze gewaltig. Nach ein paar Tests glaubte ich jedoch, eine Lösung gefunden zu haben. Mit aktivierter Spiegelvorauslösung und zusätzlichem Selbstauslöse-Timer mit rund 3 Sekunden sollten nicht verwackelte Bilder möglich sein.
Entsprechend habe ich die Fototour gebucht, welche genau während dem Zeitfenster stattfindet, in dem die Sonnenstrahlen direkt in den Canyon scheinen. Zusätzlich gab es einen Guide, welcher die Menschenmengen abschirmte, damit die Fotografen ein „menschenleeres“ Bild schiessen können.
Das Gerangel um die besten Plätze war jeweils gross. So war es dann auch ein ziemlicher Stress. Ich hatte jeweils gar keine Zeit, die Fotos richtig zu prüfen. Umso glücklicher war ich dann, dass doch einige tollen Fotos entstanden - und das mit relativ einfachem Equipment.